Manuelle Therapie

 

Was die Manuelle Therapie so besonders macht: Physiotherapeuten dürfen diese nur nach einer anspruchsvollen Zusatzausbildung praktizieren. Dieses 3jährige Studium habe ich 2019 erfolgreich abgeschlossen und darf mich somit Manualtherapeutin nennen. Aufgrund des hohen zeitlichen und finanziellen Aufwands, versuchen manche Praxen sich dies zu sparen und bieten ähnlich genannte Therapieformen an. Sie sollten bei Bedarf nach einer Praxis suchen, bei der Therapeuten arbeiten, die die Fortbildung zum Manualtherapeuten tatsächlich absolviert haben.

Die Gemeinsamkeiten der Therapieformen Krankengymnastik und Manuellen Therapie

Die erste und entscheidende Gemeinsamkeit der beiden Therapiearten ist, dass sie der Form der Bewegungstherapie angehören und somit einen großen Teil der Physiotherapie vereinen. Zudem gleichen sich beide in der Anwendung von aktiven als auch passiven Übungen. Bei beiden Bewegungstherapieformen besteht die Möglichkeit, einen individuellen Trainingsplan für die Patienten zu erstellen, um dem Problem noch intensiver und langfristiger entgegenzuwirken. 

Was ist der Unterschied zwischen Krankengymnastik und Manueller Therapie??

Kurz gesagt: „Aktivität und Passivität“. Trotz passiver Übungen, liegt das Hauptaugenmerk der Krankengymnastik auf den aktiven Übungen, die Sie selbstständig durchführen, um die Bewegungsfunktion, das Entgegenwirken des Schmerzes und die Mobilisation zu optimieren.

Bei der Manuellen Therapie hingegen liegt der Schwerpunkt auf den passiven Übungen. So kann der Therapeut anhand von Abtasten der betroffenen Stelle und manueller Einwirkung / Elemente Ihre Schmerzen und Einschränkungen lösen. Zudem liegt hier der Fokus noch eher auf der Behandlung von Dysfunktionen (Funktionsstörungen) einzelner eingeschränkter Strukturen.

Wann kommt die Manuelle Therapie zum Einsatz?

Einen weiteren Unterschied stellen die Einsatzbereiche der beiden Therapieformen dar. Leiden Sie also zum Beispiel unter Gleichgewichtsproblemen, Bewegungseinschränkungen, einem Bandscheibenvorfall oder einer verkürzten Muskulatur, wird Ihnen in den meisten Fällen die Krankengymnastik als Therapieform verschrieben. Gelenk-, Muskel- und Rückenschmerzen, sowie Wirbelsäulenbeschwerden, rheumatische Erkrankungen und beispielsweise Gelenkarthrose werden in vielen Fällen eher mit Manueller Therapie behandelt. 

Oft wird gefragt: „Krankengymnastik oder Manuelle Therpie – was ist besser?“

Egal ob am Ende „KG“ oder „MT“ auf Ihrer Verordnung zur Physiotherapie steht: Beide Therapieformen können auf ihre eigene Art und Weise sehr hilfreich sein. Welches Heilmittel Ihnen Ihr Arzt letztendlich verschreibt, hängt im Wesentlichen davon ab, welche Beschwerden Sie haben und wie Ihnen individuell am besten geholfen werden kann. Wir Menschen, unsere Beschwerden und unsere Heilungsprozesse sind und bleiben individuell. Daher ist es auch eine absolut individuelle Sache, ob uns im jeweiligen Fall aktive Übungen (KG) oder doch eher angewandte Mobilisationstechniken (MT) besser helfen können. Bei vielen Beschwerdebildern ist auch gerade eine Kombination oder Abfolge (erst MT dann KG) beider Behandlungsformen empfehlenswert.

 

Fest steht: Beide Arten der Bewegungstherapie sind in der Lage, uns dauerhaft sorgloser und schmerzfreier leben zu lassen.